Marcel Schiller jubelt über den Sieg gegen Slowenien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

Das Olympia-Ticket für die deutschen Handballer liegt zur Abholung bereit.

Die DHB-Auswahl um den überragenden Torwart Andreas Wolff hat mit einer Gala beim 36:27 (22:12) gegen den EM-Vierten Slowenien einen großen Schritt auf dem Weg nach Tokio gemacht und kann die Qualifikation nun gegen Außenseiter Algerien aus eigener Kraft perfekt machen.

Bester Werfer im deutschen Team, das nach dem 25:25 gegen den WM-Zweiten Schweden nun 3:1 Punkte aufweist, war in Berlin Marcel Schiller mit sieben Toren. Der Linksaußen erhielt nach seinem starken Auftritt am Vortag den Vorzug vor Kapitän Uwe Gensheimer, der erst Mitte der zweiten Halbzeit zum Zug kam.

Mann des Spiels war aber Torwart Wolff, der nach seiner Pause im Schweden-Spiel zwischen die Pfosten des deutschen Tores rückte – und von Beginn an heiß war. Mit zahlreichen Glanzparaden, darunter ein gehaltener Siebenmeter, war der 30-Jährige vom polnischen Topclub Vive Kielce der erhofft starke Rückhalt und bot seine beste Leistung seit langem.

Davor überzeugte die Abwehr mit Hendrik Pekeler und Johannes Golla im Innenblock. Der Flensburger Golla erhielt überraschend den Vorzug vor Patrick Wiencek und setzte sich auch in der Offensive gut in Szene. «Sie haben das überragend gemacht», lobte Teammanager Oliver Roggisch schon in der Halbzeitpause. «Heute passt alles.»

Auch der Angriffsmotor lief nach einer ausgeglichenen Startphase auf Hochtouren. Mit einem 4:0-Lauf innerhalb von 120 Sekunden vom 4:5 zum 8:5 (11. Minute) machte die DHB-Auswahl den einzigen Rückstand im Spiel schnell wett. Nach einer Viertelstunde lag der WM-Zwölfte beim 11:6 erstmals mit fünf Toren in Führung, die bis zum 21:10 nach 27 Minuten sogar auf elf Treffer ausgebaut wurde.

Anders als am Vortag gegen Schweden gab es nach dem Wechsel zunächst keinen Bruch im deutschen Spiel. Das Gislason-Team agierte in Angriff und Abwehr weiter hochkonzentriert. Neben Schiller glänzte in der Offensive vor allem Rückraumschütze Julius Kühn mit sechs Toren.

Zwar konnte sich die DHB-Auswahl nicht weiter absetzen, hielt den Vorsprung aber konstant. Im Vorgefühl des sicheren Sieges wechselte Gislason nun munter durch. Für Wolff kam Silvio Heinevetter, der sein 200. Länderspiel bestritt. Im Rückraum durften Sebastian Heymann, Juri Knorr und Fabian Wiede ran, auf den Außen kamen Gensheimer und Patrick Groetzki.

Das hatte Auswirkungen, denn vorne gelang nun kaum noch etwas. Fast zehn Minuten lang gelang kein Tor. Die vielen Fehlwürfe ließen die Slowenen etwas herankommen, auch wenn es für die deutsche Mannschaft nicht mehr eng wurde.

Von Eric Dobias, dpa

Von