Kurz vor dem Auftakt der Handball-WM herrscht bei mehreren Teilnehmern Corona-Alarm. Laut Medienberichten sind etliche Spieler der USA und des deutschen Vorrundengegners Kap Verde im Trainingslager positiv getestet worden.
Beim Insel-Team aus Afrika, das erstmals bei einer Endrunde dabei ist, gibt es demnach sieben Corona-Fälle. Bei den Amerikanern sollen es sogar 18 sein. Eine offizielle Stellungnahme des Weltverbandes IHF gab es zunächst nicht.
«Es war unsere Befürchtung, dass gerade nach der ersten Zusammenkunft die Infektionen nicht gleich nachweisbar sind. Deswegen haben wir unsere Mannschaft isoliert, bevor wir uns zum Vorbereitungslehrgang getroffen haben», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer nach der Landung der deutschen Mannschaft in Kairo zu den beunruhigenden Nachrichten 24 Stunden vor dem WM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Ägypten und Chile.
Die Spieler des WM-Neulings Kap Verde befinden sich laut einem Bericht der Wochenzeitung «Expresso das Ilhas» derzeit in Isolation. Der Trainingsbetrieb im WM-Vorbereitungscamp in Portugal ruht bereits seit einigen Tagen. Noch unklar war zunächst, ob die Mannschaft wie geplant am 13. Januar von Lissabon nach Ägypten fliegen kann. Das erste Vorrundenspiel der Afrikaner steht am 15. Januar gegen Ungarn an, zwei Tage später kommt es zum Duell mit der DHB-Auswahl.
Noch stärker durch das Virus erschüttert wurde das Team der USA. Wie die norwegische Zeitung «Aftenposten» unter Berufung auf US-Coach Robert Hedin berichtete, gibt es im gesamten Team insgesamt 18 Corona-Fälle. Andreas Hertelt, Teammanager der USA, bestätigte der «Sportschau» am Dienstag «17 oder 18 Infektionen».
Trotzdem wollen die USA eine Rumpftruppe für die Auftaktpartie gegen Österreich zusammenbekommen. «Wir schicken am Mittwoch zwölf Spieler nach Ägypten, aber wir haben keine Verteidigung», wurde Hedin von «Aftenposten» zitiert. «Aber wir haben einen Keeper.»
Die US-Auswahl hält sich zur WM-Vorbereitung seit dem 4. Januar in Dänemark auf. «Wir haben uns die ganze Zeit getestet und hatten zuletzt am Montag einen Schnelltest. Der war negativ, aber als wir ins Portal für frühere Tests gegangen sind, waren 18 aus der Gruppe positiv», berichtete Hedin. «Wir glauben, dass einer von denen, die aus den USA gekommen sind, die Infektion mit sich gebracht hat. Aber wir wissen es nicht.» Neben Österreich sind Norwegen und Rekord-
Weltmeister Frankreich die weiteren Vorrundengegner der Amerikaner.
Zuvor hatte WM-Teilnehmer Tschechien mehr als zehn Corona-Fälle unter Spielern und Trainern gemeldet. Sollte ein Team nicht an der Endrunde teilnehmen können, wäre Nordmazedonien erster Nachrücker. Auch die Schweiz mit Weltklasse-Regisseur Andy Schmid vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen steht auf Abruf bereit.