Andreas Heiermann ist nach den Vorwürfen von Spielerinnen gegen den früheren Trainer von Borussia Dortmund mit sofortiger Wirkung nicht mehr Vorsitzender der Handball-Abteilung des Revierclubs.
Wie der Verein mitteilte, trat Heiermann nach 14 Jahren von seinem Amt zurück. «Natürlich haben die jüngsten Vorkommnisse rund um die 1. BVB-Damenhandballmannschaft auch mich stark beschäftigt. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ich meinen schon seit langem für 2024 aus persönlichen, privaten Gründen angedachten Rückzug aus diesem Ehrenamt vorziehe», sagte Heiermann.
Mit dieser Entscheidung reagierte Heiermann auf die Vorkommnisse um den ehemaligen BVB-Coach André Fuhr. Mehr als 30 Personen haben sich inzwischen mit Berichten über die Trainingsmethoden des Handball-Lehrers an die Beratungsstelle «Anlauf gegen Gewalt» gewandt. Wie der «Spiegel» berichtete, hatten zahlreiche Spielerinnen psychisch unter der Trainingsarbeit von Fuhr gelitten. Von der Anwältin des 51-Jährigen gab es auf dpa-Anfrage bisher keine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen.
Reaktion auf die Vorwürfe im Frauen-Handball
Mit ihrer fristlosen Kündigung beim BVB hatten die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger den Fall Mitte September öffentlich gemacht. Der Verein trennte sich kurz darauf von Fuhr, wies aber darauf hin, dass dies «ausdrücklich nicht mit einer Vorverurteilung verbunden» sei.
BVB-Präsident Reinhard Rauball akzeptierte den Rücktritt Heiermanns: «Das große Engagement von Andreas Heiermann über mehr als eineinhalb Jahrzehnte hinweg und seine ehrenamtlichen Verdienste um den Handballsport beim BVB gilt es zu würdigen. Zugleich stellen sich im Damenhandball zahlreiche Herausforderungen, die mit großer Kraft angegangen werden müssen. Andreas Heiermann hat mich in persönlichen Gesprächen glaubhaft davon überzeugt, dass er genau diese Kraft nicht länger aufzubringen im Stande ist. Sein Rücktritt ist daher konsequent und verdient Respekt.»