Nationalspieler Juri Knorr sieht den eng getakteten Terminplan im Handball für sich als Hemmnis für konstante Leistungen auf hohem Niveau.
Nach der starken Weltmeisterschaft im Januar, wo der Spielmacher mit der deutschen Auswahl Fünfter und als bester junger Spieler ins All-Star-Team gewählt wurde, habe er sich bei der Rückkehr in den Club-Alltag schwergetan. «Ich hatte zwei Tage Pause, dann ging es mit Pokal und Liga weiter. Ich habe es nicht geschafft, direkt wieder volle Leistung zu bringen», sagte der Rückraumspieler des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen im Interview dem «Kicker». Er wird am Dienstag 23 Jahre alt.
Auch nach der DHB-Pokal-Endrunde, bei der er seinen Club Mitte April zum Titelgewinn geführt hatte, blieb nach seiner Ansicht zu wenig Zeit. Denn «gleich nach so einem Highlight kommt wieder die Bundesliga. Ich sammle in diesem Punkt gerade wichtige Erfahrungen, aber das ist keine kleine Herausforderung», bekannte der Sohn des früheren Handball-Nationalspielers Thomas Knorr.
Nach seiner Meinung würde es jungen Spielern in ihrer Entwicklung guttun, im Ausland Erfahrungen zu sammeln. «Ich bin überzeugt, dass es nicht schaden kann, um seine Persönlichkeit zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln und den Horizont zu erweitern. Durch den Ergebnisdruck in der Bundesliga ist es nicht so einfach für junge Spieler», sagte Knorr und nannte «die skandinavischen Länder oder Spanien» als attraktive Möglichkeiten.
Ihn selbst habe das Jahr in der B-Mannschaft des FC Barcelona weitergebracht und geprägt. «Es ist nicht einfach, in einem fremden Land zu leben, man ist auf sich allein gestellt, oft hatte ich Heimweh. Aber diese Zeit hat mich reifen lassen, handballerisch habe ich viel mitnehmen können», sagte Knorr.