Deutschlands Torwart Andreas Wolff ist sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Bundestrainer Alfred Gislason sieht den Einzug der deutschen Handballer ins EM-Halbfinale als Meilenstein für die junge Mannschaft.

«Es war seit einem Jahr unser Traum, dass wir das Halbfinale erreichen. Es ist extrem wichtig für die Jungs, dass sie das geschafft haben. Wir sind sehr glücklich darüber. Egal, was jetzt gegen Dänemark passiert», sagte Gislason nach dem 24:30 im bedeutungslosen Hauptrundenspiel gegen Kroatien.

Nach Ansicht des 64 Jahre alten Isländers habe sich das Team während der Heim-Endrunde «sehr schön weiterentwickelt» und sei immer mehr zusammengewachsen. «Ich habe viel Spaß an der Sache», sagte Gislason.

Wolff: «Wir können zufrieden sein»

Im Duell mit Weltmeister und Topfavorit Dänemark am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) in Köln hofft der Bundestrainer auf eine sportliche Überraschung durch die DHB-Auswahl. «Dazu brauchen wir eine überragende Leistung, denn das ist die am besten besetzte Mannschaft im Turnier. Das macht es sehr schwierig», sagte Gislason und ergänzte: «Natürlich hoffen wir auf einen Sahne-Tag.»

Auch die Spieler bewerteten den Vorstoß unter die besten vier Teams als großen Erfolg. «Wir können sehr zufrieden sein, denn wir haben etwas Schönes geschafft», frohlockte Torwart Andreas Wolff. Und Spielmacher Juri Knorr erklärte: «Es ist das Geilste auf der Welt, ein Halbfinale vor unseren Fans spielen zu dürfen. Das macht mich sehr stolz.»

Gegen Dänemark sei man allerdings der krasse Außenseiter. «Wir brauchen einen besonderen Tag, viele handballerische Zutaten sowie Mut und Mentalität. Wir dürfen nicht mit Angst auftreten», forderte der 23-Jährige vom Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen.

Handballer hoffen auf magischen Tag

«Es ist kein Geheimnis, dass die Dänen den schönsten, besten und effektivsten Handball spielen. Aber es wird eine geile Herausforderung sein. Die sollen erstmal zeigen, wie gut sie sind», sagte Rückraumspieler Philipp Weber angriffslustig.

Wenn die DHB-Auswahl das Handball-Wunder vollbringen will, braucht sie einen perfekten Tag. «Neun von zehn Spielen verlieren wir gegen die Dänen. Aber wann dieser eine Tag ist, weiß keiner», sagte Weber hoffnungsvoll. 

Die Niederlage gegen Kroatien hindert die deutschen Handballer nicht daran, vom EM-Coup gegen das skandinavische Top-Team zu träumen. «Ich kann versprechen, dass wir am Freitag ein komplett anderes Gesicht zeigen werden», kündigte Linksaußen Rune Dahmke an und hoffte auf «diesen einen, magischen Tag». 

Gewarnt ist das DHB-Team trotzdem. In Dänemark wartet die wohl beste Handball-Nationalmannschaft der Welt auf Deutschland – mit dem wohl besten Torhüter-Duo der Welt und einem beneidenswerten Tempo-Handball. «Die reisen zu einem Turnier, um es zu gewinnen. Das ist die denkbar schwerste Aufgabe, die wir im Halbfinale haben», sagte Kapitän Johannes Golla. 

Knorr lobte die «geballte, individuelle Qualität» beim kommenden Gegner. Mit Mathias Gidsel, Hans Lindberg oder Simon Pytlick haben die Skandinavier gleich mehrere Top-Profis aus der Bundesliga. 

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