Nach dem Debakel des THW Kiel im Halbfinale der Champions League hat Geschäftsführer Viktor Szilagyi einer Debatte um die Zukunft von Trainer Filip Jicha beim deutschen Handball-Rekordmeister vorerst eine Absage erteilt.
«Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen. Damit meine ich nicht irgendwelche populistischen Entscheidungen, die man in solch einer Situation vielleicht erwartet», sagte Szilagyi nach dem desaströsen Auftritt der Norddeutschen beim 18:30 (9:15) gegen den spanischen Meister FC Barcelona.
Jicha, der beim THW einen Vertrag bis zum Sommer 2026 besitzt, setzte die Pleite sichtbar zu. «Das war eine brutale Klatsche. In solch einem Spiel musst du mutig und couragiert auftreten. Aber wir waren ängstlich. Diese Niederlage ist für mich sehr, sehr hart», sagte der 42 Jahre alte Tscheche.
«Wir haben alle daran geglaubt, am Ende einer schwierigen Saison ein Wunder zu schaffen. Diese Niederlage tut richtig weh», räumte auch THW-Kapitän Domagoj Duvnjak ein. Zugleich äußerte der Kroate die Hoffnung auf ein Comeback in der kommenden Spielzeit: «Wir waren 2017/18 in der gleichen Situation und danach viel, viel besser. Ich glaube, wir werden zeigen, dass wir viel besser Handball spielen können.»
Erstmals seit sechs Jahren werden die Kieler in der nächsten Spielzeit nicht in der Königsklasse dabei sein. «Mehr haben wir auch nicht verdient nach dieser Saison. Unser Gerüst ist nicht stabil genug. Wir müssen Gas geben und so schnell wie möglich zurückkommen», forderte Szilagyi.
Man habe in der abgelaufenen Spielzeit, die der THW als enttäuschender Bundesliga-Vierter abschloss, unheimlich viel gelernt. «Die Frage ist, wie adaptieren wir das in die nächste Saison, was nehmen wir mit. Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen», sagte Szilagyi und ergänzte: «Manchmal prägen solche negativen Erlebnisse auch und bringen einen weiter.»