Juri Knorr erlöste die deutschen Handballer vom Siebenmeterpunkt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Ganze 134 WM-Minuten mussten die deutschen Handballer warten. Dann erlöste Spielmacher Juri Knorr das DHB-Team und verwandelte den ersten Siebenmeter in diesem Turnier. Zuvor hatten bereits Marko Grgic und Lukas Zerbe gegen Tschechien vom Punkt verworfen. Bundestrainer Alfred Gislason reagierte gewohnt humorvoll auf die Abschlussschwäche beim Strafwurf. «Keiner», antwortete der Isländer auf die Frage, wer das Problem lösen könne, «denn die Torhüter kommen ja nicht in Frage. Die Quote ist ein bisschen ausbaufähig bei allen». 

Im ersten WM-Spiel gegen Polen hatte die DHB-Auswahl keinen Strafwurf zugesprochen bekommen. Gegen die Schweiz verwarfen Zerbe und Timo Kastening. «Wir hätten deutlich mehr Siebenmeter bekommen müssen, Gott sei Dank haben wir sie nicht bekommen», hatte Gislason nach der Partie gesagt. 

Knorr: «Konnte das mal ganz gut»

Als es auch im Vorrundenfinale gegen Tschechien nach einer miserablen Ausbeute beim Siebenmeter aussah, übernahm Knorr die Verantwortung. «Ich konnte das ja mal ganz gut. Es gab mal Turniere, da habe ich das ganz gut gemacht», scherzte der Rückraumspieler, der seinen zweiten Versuch vom Siebenmeterpunkt vergab. 

Das Problem begleitet den Olympia-Zweiten schon länger. Bei der Heim-EM im Vorjahr verwandelte Knorr 14 von 19 Strafwürfen, Kastening fünf von acht. Seit den Sommerspielen gibt es mehrere Siebenmeter-Schützen im Team. «Eigentlich müssen nicht fünf Leute ran», befand Renars Uscins und lachte. Klar ist: Wenn das DHB-Team Topfavorit Dänemark am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) ärgern will, kann es sich eine derartige Chancenverwertung nicht erlauben.

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