Deutschlands Alina Grijseels (l) und Emily Bölk (r) in Aktion gegen Montenegros Ema Alivodic. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kolektiff Images/dpa)

Im Hexenkessel von Podgorica haben Deutschlands Handballerinnen Nerven gezeigt und gegen Montenegro die erste Niederlage bei der Europameisterschaft kassiert. Trotz des 25:29 (12:15) im hitzigen Duell mit dem Co-Gastgeber der Endrunde kann die DHB-Auswahl, die jetzt 2:2 Punkte auf dem Konto hat, aber weiter aus eigener Kraft die Hauptrunde erreichen.

Vor 4500 Zuschauern waren Emily Bölk und Alina Grijseels mit jeweils sieben Toren beste deutsche Werferinnen. Zum Vorrundenabschluss in der Gruppe D trifft das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch am Mittwoch auf den WM-Vierten Spanien.

DHB-Frauen taten sich gegen robuste Gastgeberinnen schwer

Die deutsche Mannschaft begann gut und führte schnell mit 3:1. Doch die erste Zeitstrafe im Spiel für Kreisläuferin Meike Schmelzer brachte das DHB-Team aus dem Rhythmus. Im Angriff fehlte die Präzision beim Abschluss, in der Abwehr ging die Kompaktheit verloren. Das nutzten die Gastgeberinnen zu einem 5:0-Lauf.

Gaugisch reagierte beim 3:6 (11. Minute) mit einer ersten Auszeit, in der er gewohnt ruhig auf die Mängel hinwies. Doch das deutsche Spiel blieb fehlerhaft. Vor allem in der Offensive sündigte die DHB-Auswahl mit zu vielen Fehlpässen und Fehlwürfen. Das spielte den Montenegrinerinnen, die ebenfalls zahlreiche Chancen vergaben, immer wieder in die Karten.

Nach gut 20 Minuten lag das deutsche Team beim 8:12 erstmals mit vier Toren hinten. Anders als beim knappen 25:23-Sieg zum Auftakt gegen Polen, als die Schützlinge von Gaugisch in der ersten Halbzeit ebenfalls schon mit vier Treffern zurücklagen, konnte der Rückstand dieses Mal bis zur Pause kaum verringert werden. Immerhin traf Silje Brons Petersen mit dem letzten Wurf.

Nach dem Wechsel startete Deutschland schwungvoll und kam innerhalb von sieben Minuten zum 16:16-Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war Xenia Smits schon nicht mehr dabei: Die Rückraumspielerin vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim sah kurz zuvor wegen ihrer dritten Zeitstrafe die Rote Karte.

Das schwächte die deutsche Mannschaft insbesondere in der Defensive. Zwar kämpften die DHB-Frauen aufopferungsvoll, taten sich gegen die robusten Gastgeberinnen aber auch im Angriff weiter schwer. Mitte der zweiten Halbzeit lief man erneut einem Drei-Tore-Rückstand hinterher.

In der heißen Schlussphase übernahm vor allem Bölk aus dem Rückraum immer wieder Verantwortung und ließ das DHB-Team mit ihren Toren auf eine Wende hoffen. Doch in der Abwehr konnten die Lücken nicht mehr geschlossen werden, sodass Montenegro immer wieder zurückschlagen konnte. Am Ende ging der deutschen Mannschaft auch ein wenig die Kraft aus.

Eric Dobias, dpa

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