Gegen Spanien muss ein Sieg her, soll das Viertelfinale nicht in weite Ferne rücken: Die deutschen Spieler bei der Nationalhymne. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hazem Ismail/XinHua/dpa)

Für die deutschen Handballer geht es bei der Weltmeisterschaft zum Auftakt der Hauptrunde schon fast um Alles oder Nichts.

Gegen Europameister Spanien muss am heutigen Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF) ein Sieg her, soll das Viertelfinale nicht in weite Ferne rücken. Schon oft in der Vergangenheit lieferte sich die DHB-Auswahl mit den Iberern bedeutende Duelle. Die Deutsche Presse-Agentur listet einige von ihnen auf.

Olympia 2000: Im Viertelfinale gibt es einen Krimi ohne Happy End. Dabei ist die deutsche Mannschaft in der letzten Minute in Überzahl und Ballbesitz – doch Stefan Kretzschmar trifft 40 Sekunden vor Ultimo völlig frei von Außen nur die Latte. So behält am Ende Spanien durch einen Treffer vier Sekunden vor Schluss mit 27:26 die Oberhand und sorgt für Tränen im deutschen Team.

Olympia 2004: Wieder Viertelfinale, wieder ein Krimi – doch dieses Mal ist die DHB-Auswahl oben auf. Nach zweimaliger Verlängerung und Siebenmeterwerfen heißt es 32:30 – vor allem dank eines überragenden Torhüters Henning Fritz, der beim Showdown vom Punkt alle Würfe der Spanier pariert. Am Ende des Turniers holt Deutschland nach einer Endspiel-Niederlage gegen Kroatien Silber.

WM 2007: Erneut Viertelfinale. Vor 19 000 enthusiastischen Fans in Köln entthront die DHB-Auswahl den Titelverteidiger. 27:25 heißt es nach 60 heißen Minuten, in denen die deutsche Mannschaft nicht einmal zurückliegt. Wieder glänzt Torhüter Henning Fritz mit einer Weltklasse-Vorstellung, vorne trifft vor allem Linksaußen Torsten Jansen (6 Tore). Der Grundstein zum späteren Titelgewinn ist gelegt.

WM 2013: Viertelfinale, was sonst? – möchte man meinen. Doch dieses Mal gibt es für Deutschland keinen Grund zum Jubel. Trotz einer Zwei-Tore-Führung zur Pause unterliegt die von Martin Heuberger trainierte DHB-Auswahl dem WM-Gastgeber mit 24:28 und scheidet aus.

EM 2016: Im Auftaktspiel unterliegt Außenseiter Deutschland den Spaniern mit 29:32. Doch beide Teams sehen sich wieder – im Endspiel. Die von Dagur Sigurdsson prächtig eingestellte DHB-Auswahl, mit einem überragenden Andreas Wolff im Tor, spielt sich in einen Rausch. 24:17 heißt es am Ende – der Sensationstitel für die Bad Boys ist perfekt.

EM 2018: Im letzten Hauptrundenspiel benötigt die deutsche Mannschaft einen Sieg zum Einzug ins Halbfinale. Doch es kommt anders. Der Titelverteidiger liefert vor allem in der zweiten Halbzeit eine desolate Vorstellung und muss nach dem 27:31 die vorzeitige Heimreise antreten.

Von Eric Dobias und Nils Bastek, dpa

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