Für eine bessere Organisation von Großveranstaltungen unter Corona-Bedingungen wünscht sich Handball-Boss Andreas Michelmann von der Politik ein Gesundheitsamt nur für den Sport.
Mit Blick auf das Olympia-Qualifikationsturnier der Nationalmannschaft am Wochenende in Berlin regte der Präsident des Deutschen Handballbundes im Interview der Deutschen Presse-Agentur an: «Bei unserer föderalen Struktur liegt die Letztverantwortung beim Gesundheitsamt im Stadtbezirk, in dem wir spielen», sagte der 61-Jährige. «Trotzdem würde ich mir eine Art Bundesgesundheitsamt für den Sport wünschen, das solche Dinge zentral regelt.»
Bei der Weltmeisterschaft in Ägypten im vergangenen Januar etwa habe «der Staat das Hygienekonzept einheitlich und konsequent durchgesetzt», sagte Michelmann. Dadurch bestehe ein extremer struktureller Unterschied zu Deutschland. Beim Turnier vom 12. bis 14. März in Berlin werde man sich größte Mühe geben, um das Ansteckungsrisiko für die Nationalspieler zu minimieren. Deutschland trifft in der Olympia-Qualifikation auf Schweden, Slowenien und Algerien. Auch weil die Spieler aus verschiedenen Vereinen zu ihren Teams stoßen, bleibt ein Restrisiko.
«Du darfst vorher niemanden haben, der sozusagen infiziert in die Mannschaft reinkommt, das ist das größte Risiko. Natürlich wäre es schöner gewesen, die Mannschaften eine Woche vorher zusammenzuziehen und zu isolieren, um hundertprozentig sicher zu sein», sagte Michelmann. «Aber wir wissen ja alle, dass die Clubs ein höllisch enges Programm haben. Das ist jetzt ein Versuch, die Balance hinzukriegen zwischen der Sicherheit und dem, was praktisch und organisatorisch möglich ist.»