Handball-Bundestrainer Alfred Gislason (M) gibt die Richtung vor. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sascha Klahn/dpa)

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sieht in seiner Mannschaft für die heute beginnende Europameisterschaft den Perspektiv-Kader für die kommenden Turniere.

Er sei überzeugt davon, dass der Umbruch sich auszahlen werde, sagte der Isländer im Interview der «Süddeutschen Zeitung». «Es ist für die aktuelle Europameisterschaft vielleicht schade, weil wir nicht mit den besten Spielern antreten und für eine Medaille erst mal nicht infrage kommen. Aber auf lange Sicht wird es sehr helfen, dass die Jungs jetzt viel Spielzeit erhalten», erklärte der 62-Jährige.

Deutschland ist Gastgeber für die nächste EM 2024 sowie drei Jahre später für die Weltmeisterschaft. «Jeder Spieler, der jetzt reinkommt, hat sehr gute Chancen, auch 2024 dabei zu sein», sagte Gislason. Dabei setze er auf Spieler wie Kapitän Johannes Golla (Flensburg-Handewitt) oder Sebastian Heymann (Göppingen), aber auch den Berliner Fabian Wiede, der aus persönlichen Gründen fehlt.

Golla sei so gut wie gesetzt, der sei gerade 24 Jahre alt und habe eine unglaubliche Entwicklung gemacht, meinte der Bundestrainer. Heymann habe alles, um ein absoluter Weltklassespieler zu werden. «Und auch wenn Fabian Wiede jetzt nicht dabei ist: Er ist und bleibt ein extrem wichtiger Spieler für die Zukunft», betonte Gislason.

Dagegen sieht der einst erfolgreiche Vereinstrainer, der mit dem SC Magdeburg und dem THW Kiel insgesamt dreimal die Champions League gewonnen hat, Juri Knorr vorerst im Hintertreffen. Der Mittelmann der Rhein-Neckar Löwen verpasst das Turnier, weil er sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen will. «Dass jetzt diese Unterbrechung kommt, ist für ihn und für mich extrem schade. Und für Juri birgt sie die Gefahr, dass in der Zwischenzeit andere glänzen», sagte Gislason. Wenn sich ein anderer auf dessen Position in den Fokus spiele, sei es dessen Glück. «Und es ist mein Job, die Besten aufzustellen.»

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