Nach dem verpassten Viertelfinal-Einzug bei der WM in Ägypten braucht die Handball-Nationalmannschaft aus Sicht von DHB-Präsident Andreas Michelmann bei Olympia ein Erfolgserlebnis.
Seit der Euphorie um den Gewinn der Europameisterschaft 2016 sowie dem anschließenden Gewinn von Olympia-Bronze in Rio de Janeiro habe man eher eine sinkende Kurve im deutschen Handball gehabt, sagte Michelmann im Teamhotel der DHB-Auswahl in Kairo. Nun sei es so, «dass wir jetzt Olympia brauchen, um die Kurve wieder nach oben zu kriegen.» Nach Bronze in Rio konnte die deutsche Mannschaft bei keinem der folgenden Großturniere eine Medaille gewinnen.
Trotzdem peilt der Deutsche Handballbund (DHB) bei den Sommerspielen in Tokio den Gewinn der Goldmedaille an. «Das ist ja ein Ziel, das wir uns schon 2013 gesteckt haben», sagte der 61-jährige Michelmann. «Bei der Ausgeglichenheit der Weltspitze und den Reserven, die wir noch haben an Spielern, halte ich das für ein realistisches Ziel.»
Bei der Weltmeisterschaft in Ägypten fehlen Bundestrainer Alfred Gislason auch coronabedingt zahlreiche Stammkräfte. Unabhängig davon will sich die DHB-Auswahl heute (20.30 Uhr/ARD) mit einem Erfolg im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Polen aus dem Turnier verabschieden.
Obwohl der DHB selbst wie auch der norwegische Weltklasse-Spieler Sander Sagosen kurz vor Turnierbeginn Kritik an den Bedingungen vor Ort geäußert hatte, zieht Michelmann ein positives Fazit. «Am Anfang ist es auch für die Gastgeber nicht so ganz leicht, alle Anforderungen auf den Millimeter zu erfüllen. Aber das haben sie sehr schnell alles abgestellt. Sie sind auf alle unsere Forderungen eingegangen», sagte er. «Und soweit ich es wahrnehme, hat es hier auch keinen aktiven Corona-Infektionsfall in der WM gegeben, sondern die sind ja alle von außen mitgebracht worden.»