Die Führung des Deutschen Handballbundes (DHB) sieht die unterschiedlichen Corona-Maßnahmen bei der EM in der Slowakei und Ungarn kritisch und mit großer Skepsis.
Während etwa die ungarischen Hallen voll mit Zuschauern ausgelastet werden können, ist in der Slowakei nur eine Auslastung von 25 Prozent der Hallenkapazität erlaubt.
«Ich bin wirklich gespannt, wie das weitergeht bei diesem Turnier, wenn man sieht, dass in Budapest 20.000 sind und keiner eine Maske trägt», sagte Bundestrainer Alfred Gislason in Bratislava. «Wir werden jeden Tag alle getestet, und hier scheint das sehr, sehr gut gemacht zu sein. Aber man hört von da drüben, dass das ein bisschen anders ist.»
Die DHB-Auswahl bestreitet ihre Vorrunde bei der Europameisterschaft in der slowakischen Hauptstadt und hatte dort am Freitagabend vor etwas mehr als 1200 Zuschauern gegen Belarus (33:29) gespielt. Einen Tag zuvor waren in Budapest bei der Partie der Ungarn gegen die Niederlande mehr als 20.000 Fans in der Halle.
«Wir haben hier genau die Standards, die wir aus unserer Republik auch kennen», lobte DHB-Sportvorstand Axel Kromer die Bedingungen in Bratislava. «Mir wäre es recht, wenn es in Ungarn auch wäre wie hier. Auch wenn die Stimmung in Ungarn natürlich wieder Werbung für den Handballsport darstellt. Aber das auf Kosten von Infektionen zu machen, ist nicht in unserem Sinne.»