Handball-Bundestrainer Alfred Gislason erwartet in EM-Gegner Island einen ebenbürtigen Kontrahenten.
«Das ist eine Mannschaft, die von der Qualität her so ist wie wir. Sie sind eine große Gefahr», befand der 64-Jährige vor dem heutigen EM-Spiel gegen sein Heimatland und prognostizierte: «Wir erwarten ein sehr hartes und enges Spiel. Island ist kämpferisch extrem stark. Das wird ein Handball-Fest morgen.»
Kaum eine Mannschaft kennt Gislason so gut wie die Isländer. Die Vorbereitung auf das erste von vier Hauptrundenspielen im Kampf um ein Halbfinal-Ticket verlief dennoch so detailliert wie immer. «Aber klar ist es so, dass ich mehr Spieler persönlich kenne. Einige, seitdem sie Kinder sind», berichtete Gislason und nannte Gisli Kristjansson vom SC Magdeburg als Beispiel. «Mit seinem Vater habe ich zehn Jahre gespielt. Ich habe Gisli gesehen, da war er noch ein Jahr alt.» Später holte er ihn zum THW Kiel.
DHB-Team unter Druck
Die jüngsten Duelle beider Teams versprechen Spannung pur. Im vergangenen Jahr konnte sich der Inselstaat zunächst 31:30 durchsetzen, anschließend gewann die DHB-Auswahl 33:31. «Sie sind top besetzt im Rückraum. Sie haben sehr gute Außenspieler und gute Kreisläufer», lobte Gislason und bezeichnete den ehemaligen Bundesliga-Profi Aron Palmarsson als Star der Mannschaft.
Nach der Niederlage gegen Frankreich im letzten Vorrundenspiel steht das DHB-Team unter Druck. Um das große Ziel Halbfinale zu erreichen, darf sich die Mannschaft keinen Ausrutscher mehr erlauben. «Wir hoffen auf einen gewissen Heimvorteil. Jedes Spiel ist ein Endspiel und wir dürfen keine Schwächephase haben», forderte Gislason. Deutschland bestreitet all seine Hauptrundenspiele vor bis zu 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena.