Geschäftsführer Holger Glandorf hat die überraschende Freistellung von Trainer Maik Machulla beim dreimaligen deutschen Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt verteidigt.
«Die letzten Spiele waren so, dass man das Gefühl hatte: Da ist entweder was in der Mannschaft oder zwischen Mannschaft und Trainer – und dass man was verändern muss», sagte der frühere Nationalspieler in einem Sky-Interview.
Machulla hatte die Flensburger 2018 und 2019 zum Meistertitel geführt. In der laufenden Saison aber schied die Mannschaft zuletzt innerhalb weniger Tage im DHB-Pokal-Halbfinale sowie im Europacup-Viertelfinale aus und verlor in der Bundesliga mit 19:29 beim Erzrivalen THW Kiel.
«Es kommt natürlich so rüber, dass es die drei Spiele waren», sagte Glandorf über die Gründe für den Trainerwechsel. «Aber wir müssen den Blick weiter nach hinten richten. Wir haben zwar 21 Spiele in Folge nicht verloren, aber sicherlich waren da auch Spiele bei, die nicht überzeugend waren. Auch der Herbst war nicht überzeugend. Und gerade jetzt natürlich, nach diesen drei Spielen und nach den verpassten Chancen, die wir hatten, haben wir diesen Schritt vorgenommen.»
«Wir müssen jetzt Impulse setzen»
Glandorf nannte Machulla trotzdem einen «hervorragenden Trainer. Wenn wir nicht an ihn geglaubt hätten, hätten wir nicht den Vertrag langfristig mit ihm verlängert. Wir haben sehr lange an ihn geglaubt, auch in letzter Zeit.» Fakt sei aber auch: «Die Spieler waren sehr verunsichert. Wir müssen jetzt Impulse setzen. Und leider ist es so, dass es dann den Trainer trifft.»
Glandorf stieg bei der SG erst 2022 zum Geschäftsführer auf. Der Weltmeister von 2007 war in Flensburg noch Spieler unter Machulla. «Ich als relativ junger Geschäftsführer habe eine Erfahrung mehr, die man nicht unbedingt haben muss. Das war privat sehr hart, nach über 20 Jahren Zusammenarbeit und auch gutem privatem Verhältnis diese Nachricht überbringen zu müssen, aber das gehört zum Profisport dazu. Ich habe meinen Job erledigt», sagte der 40-Jährige.