Ist von der Corona-Problematik genervt: Bundestrainer Alfred Gislason gibt den Medien Interviews. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sascha Klahn/dpa)

Vor dem mit Spannung erwarteten WM-Vorrundenfinale gegen Ungarn würde Handball-Bundestrainer Alfred Gislason am liebsten ein ganz persönliches Versprechen einlösen.

«Ich habe mir eigentlich jeden Tag selbst versprochen, kein Wort mehr über Corona zu sagen, sondern mich nur auf Handball zu konzentrieren», erzählte der 61-Jährige im Teamhotel der deutschen Mannschaft in Gizeh. Leider sei das bislang nicht möglich gewesen. Aber mit Blick auf das richtungsweisende Duell am heutigen Dienstagabend (20.30 Uhr/ZDF) könnte es sich möglicherweise ändern. Denn nach der Absage des zweiten WM-Spiels gegen Kap Verde kommt es nun zum ersten Härtetest.

Die Corona-Problematik nervt den Isländer. «Ich bin eigentlich rund um die Uhr mit Handball beschäftigt und hoffe jeden Tag, dass diese Thematik weiter in den Hintergrund rückt», sagte er. Auch seine Spieler wollen sich nun allein auf das Sportliche konzentrieren. Gegen die Ungarn geht es für sie nicht nur um den Gruppensieg, sondern auch um wichtige Punkte für die Hauptrunde. Das Ergebnis nimmt die DHB-Auswahl wie auch die zwei Punkte aus dem Uruguay-Spiel in die zweite Turnierphase der Weltmeisterschaft in Ägypten mit. Rückraumspieler Marian Michalczik glaubt sogar, dass mit einem Erfolg die Grundlage für einen neuen Handball-Boom gelegt werden könnte.

«Ich glaube, wenn wir jetzt gegen Ungarn spielen und dann in der Hauptrunde auch auf sehr gute Gegner treffen und dann auch gute sportliche Leistungen zeigen, kann der Boom entstehen», sagte der 23-Jährige. Sorgen, dass ungarische Spieler sich gegen die coronageplagten Kap Verder mit Corona infiziert haben könnten, macht sich die deutsche Mannschaft nicht.

Zwar wurden zwei afrikanische Spieler am Tag nach dem Ungarn-Spiel positiv getestet. Aber: «Soweit ich weiß, waren die Werte bei den Spielern von Kap Verde so, dass sie in Deutschland nicht als positiv getestet worden wären», sagte Gislason. «Also ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gering, dass sie Spieler von Ungarn angesteckt haben könnten.» Sollte also alles gut gehen, könnte Gislason das Versprechen an sich selbst möglicherweise zeitnah einlösen.

Von Nils Bastek, dpa

Von