Der Europäische Handball-Verband (EHF) hofft bei der EM 2024 in Deutschland auf deutlich mehr Fans aus dem Ausland.
«Wir haben das Ziel, dass Europameisterschaften keine Heimveranstaltungen sind und nicht nur ein Fest für den Gastgeber, sondern eine internationale Sportveranstaltung», sagte EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner beim SpoBis in Düsseldorf. «Wir wollen das Bild bunter gestalten.»
Deshalb habe man unter anderem Partnerschaften zu Reisebüros aufgenommen. «Dinge, die im Fußball automatisch sind, müssen wir noch initiieren», sagte der Österreicher: «Die Werkzeuge funktionieren. Aber die Nagelprobe kommt in Deutschland.»
Der Handball-Fan, so Hausleitner, «ist nicht gewohnt zu reisen. Spiele von Frankreich in Frankreich sind immer mehr als ausverkauft. Will man einen französischen Handball-Fan zu einer Veranstaltung ins Ausland bekommen, muss man ihn schon tragen.» Auf Deutschland «im Herzen Europas» habe man diesbezüglich aber große Hoffnung.
Begeisterung für Handball ist wichtiger als Gewinn
Bei der WM 2019 sind laut Mark Schober, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Handball-Bundes, rund 90 Prozent der Tickets innerhalb Deutschlands verkauft worden. Bei der Fußball-EM 2024 rechne man mit 40 Prozent Inlandsverkäufen, sagte Markus Stenger, der Geschäftsführer der EURO 2024 GmbH.
Gewinn zu machen mit der EM, sei für den DHB aber «definitiv sekundär», versicherte Schober. «Unser primäres Ziel ist es, für den Handball-Sport zu werben. Am Ende kann es sein, dass wir noch ein bisschen Geld verdienen, dass wir für unseren Sport einsetzen können.» Dafür müsse man 60 bis 70 Prozent der allesamt über 10 000 Zuschauer fassenden Hallen füllen. «Das ist eine Herausforderung», sagte Schober.