Deutschlands Handball-Frauen fühlten sich nach der zweiten knappen Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich innerhalb von 48 Stunden nicht als Verlierer.
Die DHB-Auswahl unterlag dem WM-Zweiten vor 3000 Zuschauern in Nancy trotz einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit zwar mit 29:30 (13:18), tankte aber dennoch viel Selbstvertrauen für die Europameisterschaft vom 4. bis 20. November in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro.
«Ich kann den Mädels nur gratulieren. Das haben sie gut gemacht», lobte Bundestrainer Markus Gaugisch den erneut starken Auftritt seiner Schützlinge zwei Tage nach dem 31:34 in Metz. Damit wartet Deutschland gegen Frankreich weiter auf den ersten Länderspielsieg seit 2011. «Am Ende haben Kleinigkeiten gefehlt, aber wir sollten auf den Weg schauen. Und der Weg ist gut», befand Gaugisch.
Bölk stark und stolz
Beste deutsche Werferinnen waren Emily Bölk mit acht Toren und Alina Grijseels (5). «Ich bin sehr stolz auf das Team, wie wir gekämpft und alles reingehauen haben», sagte Co-Kapitänin Bölk.
Nach einem guten Start schlichen sich im deutschen Spiel Mitte der ersten Halbzeit einige Fehler ein. Dies führte zu einem Vier-Tore-Rückstand (7:11/20.), der bis zur Pause sogar auf fünf Treffer anwuchs. Die Abwehr fand in dieser Phase kaum Zugriff gegen die flinken Französinnen, sodass auch Torfrau Isabell Roch kein Faktor war.
Das änderte sich mit Wiederbeginn. Im Angriff agierte die DHB-Auswahl nun mutiger und hinten avancierte Torhüterin Katharina Filter mit etlichen Paraden zum erhofften Rückhalt. «Es hat richtig Spaß gemacht. Die Abwehr hat gut zugepackt», sagte Filter. «Wir haben gezeigt, welche Fortschritte wir in kurzer Zeit gemacht haben.»
Mitte der zweiten Halbzeit lag das deutsche Team beim 22:20 plötzlich mit zwei Toren vorn und hielt die Partie bis in die Schlussminute offen. Grijseels scheiterte dann aber mit dem letzten Wurf, sodass am Ende doch noch der Favorit jubeln durfte.