Bob Hanning hat die deutschen Handballer vor der Olympia-Qualifikation am Wochenende in Berlin gleich doppelt in die Pflicht genommen.
«Dass das für uns ein elementar wichtiges Turnier ist und wir die Präsenz bei Olympia wollen, haben wir oft genug betont», sagte der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes.
Eine Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio hätte darüber hinaus in der Corona-Krise aber auch große Bedeutung für den Sport allgemein und die Handball-Nachwuchsarbeit im besonderen. «Über sieben Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können derzeit keinen Sport treiben. Die Wettbewerbe liegen seit einem Jahr brach. Die Ballsportarten brauchen die Präsenz bei den Sommerspielen, damit wir hinter dem Fußball keine Monokultur haben», sagte Hanning. Er warnte mit Blick auf den Handball: «Wir haben Mannschaften mit zehn, elf Kindern. Wenn da zwei, drei Kinder wegbleiben, wird es ein Mannschaftssterben geben, wie wir es im Handball noch nie erlebt haben.»
Die DHB-Auswahl trifft im Kampf um zwei Tokio-Tickets von Freitag bis Sonntag auf den WM-Zweiten Schweden, den EM-Vierten Slowenien und Algerien. Für Hanning, der im Herbst dieses Jahres seinen Posten aufgibt, wäre Olympia das letzte Großereignis als DHB-Funktionär. «Ich habe momentan nur den Wunsch, dass wir uns qualifizieren. Ich möchte mir keine Gedanken darüber machen, dass wir scheitern», sagte Hanning.