Wird die Reise nach Tokio mit gemischten Gefühlen antreten: Deutschlands Kapitän Uwe Gensheimer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

Trotz der anhaltenden Coronavirus-Pandemie begrüßt Handball-Profi Uwe Gensheimer die Austragung der Sommerspiele in Tokio.

«Die Olympischen Spiele taugen als Symbol der Hoffnung», sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen in einem Interview des «Mannheimer Morgen». «Genauso wie jetzt die Fußball-EM.»

Sehnsucht nach Normalität

Für ihn als Sportler sei es ein tolles Gefühl, «wenn ich die Bilder wie beim letzten Vorrundenspiel der Dänen sehe und dort auf den Rängen eine unglaubliche Stimmung herrscht. Ganz so wird es in Tokio wohl nicht sein, aber auch dort soll es Zuschauer geben. Und ganz ehrlich: Wir alle sehnen uns doch nach Normalität. Und da gehören eben Fans bei Sportveranstaltungen dazu», sagte der 34 Jahre alte Linksaußen.

Die Reise nach Tokio tritt er wegen der Corona-Krise allerdings mit gemischten Gefühlen an. «Wenn ich lese, dass manche Impfstoffe bei der Delta-Variante möglicherweise nicht so gut wirken, kann ich das nicht ignorieren. Das gibt auch erst einmal einen Anlass zur Sorge. Aber ich gehe davon aus, dass wir uns im Olympischen Dorf nicht ganz so frei bewegen können und deshalb Kontakte vermieden werden», sagte Gensheimer.

Dennoch sei es richtig und wichtig, dass die Sommerspiele vom 23. Juli bis 8. August ausgetragen werden. «Für uns Handballer hat dieser Event schon eine enorm hohe Bedeutung. Aber für andere Sportarten sind die Olympischen Spiele noch von wesentlich größerer Relevanz. Für die ist eine Olympia-Austragung unabdingbar», sagte Gensheimer. «Ohne Olympia wäre in bestimmten Bereichen die Aufrechterhaltung des professionellen Leistungssports gefährdet. Es geht also um das Überleben bestimmter Sportarten und somit auch um Existenzen.»

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