Deutschlands Philipp Weber (SC Magdeburg, M) im Zweikampf mit den Spaniern Ruben Marchan (r) und Alex Dujshebaev (l). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sascha Klahn/dpa)

Deutschlands Handballer haben sich für einen starken Auftritt nicht belohnt und das letzte Länderspiel des Jahres verloren.

Die DHB-Auswahl unterlag vor 4200 Zuschauern in Jaén dem EM-Zweiten Spanien mit 31:32 (13:13). Beste Werfer für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason waren Rückraumspieler Kai Häfner mit neun Toren und Kreisläufer Johannes Golla (6).

«Das war ein starker Auftritt gegen eine Spitzenmannschaft. Wir hätten heute einen Sieg verdient gehabt», lobte Gislason. «Die Art und Weise, wie die Jungs gespielt haben, hat mir sehr gut gefallen.» Auch Routinier Häfner zog ein positives Fazit: «Ich glaube, wir haben die richtige Reaktion nach dem schlechten Spiel am Donnerstag gezeigt. Das war wichtig.»

Die Partie im Rahmen des EURO-Cups diente der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vom 11. bis 29. Januar 2023 in Polen und Schweden. Unmittelbar vor dem Turnier, bei dem Katar, Serbien und Algerien die Vorrundengegner sind, bestreitet das DHB-Team in Bremen und Hannover noch zwei Test-Länderspiele gegen Island.

Wolff ein starker Rückhalt, der Angriff variabel

Anders als beim 33:37 im Duell mit Europameister Schweden am vergangenen Donnerstag geizten beide Teams zunächst mit Toren. Die Abwehrreihen dominierten in der Anfangsphase und ließen kaum Lücken. So stand es nach elf Minuten gerade einmal 3:3.

Die deutsche Mannschaft, die auf den wegen der Geburt seines ersten Kindes abgereisten Paul Drux verzichten musste, konnte sich dabei auf den erneut gut aufgelegten Torwart Andreas Wolff verlassen. Der 31-Jährige von Vive Kielce unterstrich im gesamten Spielverlauf mit etlichen Paraden seine starke Form.

Mit zunehmender Spielzeit lief es auch in der Offensive besser. Aus dem Rückraum übernahm insbesondere Routinier Häfner Verantwortung. Zudem zeigte Linksaußen Marcel Schiller bei den Siebenmetern keine Nerven. Lohn war beim 10:8 nach 20 Minuten eine erste Zwei-Tore-Führung.

Die ging durch einen 0:3-Lauf zwar schnell wieder verloren, doch die DHB-Auswahl ließ sich davon nicht beeindrucken. «Wir haben selbstbewusst agiert und hatten einen starken Andi Wolff im Tor», bilanzierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel blieb es spannend, weil sich die deutsche Mannschaft keine weitere Schwächephase leistete. Mitte der zweiten Halbzeit lag das Gislason-Team erneut mit zwei Toren vorn (26:24). Während die Abwehr weiter kompakt stand, wurde im Angriff sehr variabel agiert.

Neben Häfner und Golla, der schon gegen Schweden mit zwölf Toren überzeugt hatte, war auch Juri Knorr ein wichtiger Faktor. Der Regisseur vom Bundesliga-Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen war viermal erfolgreich. In der dramatischen Schlussphase verpasste Tim Zechel mit dem letzten Wurf den möglichen Ausgleich, als er nur die Unterkante der Latte traf.

Eric Dobias, dpa

Von