Trotz der Bundesliga-Dominanz in der European League wird es für die deutschen Handball-Clubs in absehbarer Zukunft keinen zusätzlichen Startplatz in der Champions League geben.
«Wir haben 16 Teilnehmer an der Champions League. Und wir können nicht ein Viertel der Startplätze an Deutschland vergeben. Als EHF müssen wir den Handball in ganz Europa im Blick haben», sagte EHF-Präsident Michael Wiederer in einem Interview des «Mannheimer Morgen» und ergänzte: «Wenn wir eine dritte oder vierte deutsche Mannschaft dazunehmen würden, müssten wir eine andere Nation vermutlich komplett aus der Champions League ausschließen.»
In der Königsklasse war die Bundesliga in dieser Saison durch Meister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt vertreten. Die beiden deutschen Topclubs schieden im Viertelfinale aus. In der neugegründeten European League kämpfen beim Final-Four-Turnier am Wochenende in Mannheim mit Gastgeber Rhein-Neckar Löwen, dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin dagegen gleich drei deutsche Teams um den Premierentitel.
Nach Ansicht von Wiederer könnten auch diese drei Mannschaften «aufgrund ihres sportlichen Niveaus in der Champions League spielen». Mehr deutsche Starter in der Königsklasse könne es jedoch nur geben, wenn der erst im vergangenen Jahr verkleinerte Wettbewerb wieder vergrößert würde. «Wir wissen aber aus der Vergangenheit, zu welchen Problemen das führt. Dann gäbe es wieder Schwierigkeiten, überhaupt ausreichend Spieltermine zu finden. Gerade auch mit Blick auf die Bundesliga», sagte der 65 Jahre alte Österreicher.