Die deutsche Handball-Nationalmanschaft muss aus Sicht von Spielmacher Juri Knorr eine Siegermentalität entwickeln.
«Dass wir wissen, okay, wir sind Deutschland, und man muss uns auch erst mal schlagen», sagte Knorr in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und ergänzte: «Und dass wir nicht in ein Spiel gegen die Spanier gehen, bei dem sie die ganze Zeit ausstrahlen, dass sie die letzten Jahre alle Medaillen gewonnen haben.»
Das Wichtigste sei, dass jeder Spieler für sich selbst verantwortlich sei, sich noch einmal auf ein höheres Niveau zu heben und den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. «Das fängt im Kopf an», unterstrich Knorr zweieinhalb Wochen vor dem Start der Heim-Europameisterschaft. Dort soll der 23-Jährige von den Rhein-Neckar Löwen wie schon zuletzt bei der Weltmeisterschaft eine Führungsrolle in der DHB-Auswahl übernehmen.
Hohe Ziele und Hoffen auf Heim-Bonus
Grundsätzlich befürwortet Knorr hohe Ziele und hofft auch auf Euphorie vor heimischem Publikum. Sportlicher Erfolg sei aber nicht planbar. «Natürlich haben wir eine talentierte Truppe, aber jetzt auch keine Mannschaft, die Weltklasse bewiesen hat in den letzten Jahren. Vielleicht klappt es erst das Jahr darauf, vielleicht aber auch erst ein bisschen später», sagte der Rückraumspieler.
Nach der WM am Jahresanfang mit Platz fünf sei die Rückmeldung bereits sehr positiv gewesen. Es sei Lust da «auf eine junge, hungrige Mannschaft, die sich reinhaut, die leidenschaftlich spielt und auch gewisse Werte vermittelt. Das wird unsere Hauptaufgabe sein: Dass wir dieses Gefühl an das Publikum vermitteln können.»
Im Kader von Bundestrainer Alfred Gislason stehen noch vier Europameister von 2016. Gislason berief zuletzt zudem auch vier U21-Weltmeister sowie Neuling Martin Hanne in seinen 19 Spieler umfassenden EM-Kader. Das Turnier beginnt für das deutsche Team am 10. Januar mit dem Eröffnungsspiel gegen die Schweiz, dann werden 50 000 Zuschauer im Düsseldorfer Stadion erwartet.