Als «einzige Katastrophe» bezeichnet Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar mitunter die Arbeit des Deutschen Handballbundes. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa)

Der frühere Nationalspieler Stefan Kretzschmar hat den Deutschen Handballbund für die seiner Meinung nach undurchsichtigen Entscheidungsprozesse massiv kritisiert. «Ich weiß nicht, wer sich da was denkt. Was ist überhaupt der DHB? Wer ist der DHB? Wer sind dort die Entscheidungsträger? Und mit welcher Befähigung, mit welchem Know-how?», fragte Kretzschmar im Dyn-Format «Kretzsche & Schmiso» und schlussfolgerte: «Für mich wirkt das sehr amateurhaft».

Für Unverständnis sorgten bei Kretzschmar (51) vor allem die jüngsten Personalentscheidungen. Im Frühjahr hatte Finanzvorstand Benjamin Chatton erklärt, den DHB nach Ablauf seines Vertrages am Jahresende zu verlassen. «Ich finde, dass Benjamin Chatton ein Verlust ist für den DHB. Eine absolute starke Persönlichkeit», befand der Sportvorstand des Bundesligisten Füchse Berlin. Von einigen Verbandsfunktionären war Chatton als Nachfolger von Sportvorstand Axel Kromer gehandelt worden.

Auch Kromers am 31. Dezember auslaufender Vertrag wird nicht verlängert, wie der DHB vergangene Woche mitgeteilt hatte. Gründe für die unerwartete Entscheidung nannte der Verband nicht. «Ich weiß, warum der Vertrag nicht verlängert wird, aber wenn ich den Grund nenne, spricht das auch schon wieder für die Schwäche des DHB», berichtete Kretzschmar.

Auch mit der Suche eines Managers für die Männer-Nationalmannschaft – eine Stelle, die der DHB im März ausgeschrieben hatte – ist Kretzschmar nicht einverstanden. «Dieses Profil der Suche eines neuen DHB-Managers ist für mich eine einzige Katastrophe. Der muss sich in erster Linie mit (Bundestrainer) Alfred Gislason gut verstehen», forderte Kretzschmar und berichtete: «Ich habe vor ein paar Wochen mit Alfred telefoniert, der wusste davon gar nichts. Das ist alles schlecht. Das ist schlechter Stil.»

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