Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), spricht im Rahmen einer Pressekonferenz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa)

Die Handball-Bundesliga (HBL) blickt mit großer Sorge auf den Corona-Ausbruch in der deutschen Nationalmannschaft.

«Ich will nicht sagen, dass das der größtmögliche anzunehmende Unfall ist. Aber das ist natürlich schwer», sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der Deutschen Presse-Agentur.

Sieben deutsche Spieler wurden bei der Europameisterschaft im Teamhotel in Bratislava mittlerweile positiv auf Corona getestet. Obwohl der Infektionsherd unklar ist, reagierte Bundestrainer Alfred Gislason prompt und nominierte noch am Montagabend fünf Bundesliga-Profis um Torwart-Routinier Johannes Bitter für die abschließende Vorrundenpartie am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) gegen Polen nach. Bohmann betrachtet die Nachnominierungen mit Skepsis.

«Möglicherweise gibt es noch weitere Corona-Fälle in der Mannschaft. Ob es dann Sinn macht, immer weiter nachzunominieren, muss man sehen», sagte Bohmann. «Da muss man dann sehr vorsichtig sein und nicht sagen, ich mach’s noch viel schlimmer als es ist. Wenn es jetzt noch weitere Ausbrüche gibt, dann haben wir eine neue Situation.»

An diesem Dienstag soll die gesamte DHB-Delegation einen weiteren PCR-Test absolvieren. Warum die deutsche Mannschaft derart stark betroffen ist, ist dem DHB ein Rätsel. Bohmann will weder dem DHB noch dem europäischen Verband EHF einen Vorwurf machen, der Liga-Boss sieht eine Erklärung in der hochansteckenden Omikron-Variante.

«Die Infektiosität ist unvergleichlich höher als in der Vergangenheit. Ich maße mir nicht an zu sagen, ob das am Hygienekonzept des Turniers liegt – oder ist jedes Hygienekonzept bei dieser Infektiosität überfordert?», sagte der 57-Jährige. «Man wird im Nachhinein bewerten müssen, ob es richtig war, das Konzept so offen zu lassen.»

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