Meint ein Führungsvakuum in der deutschen Handball-Nationalmannschaft erkannt zu haben: Markus Baur. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Der ehemalige Handball-Weltmeister Markus Baur sieht in der deutschen Nationalmannschaft ein Führungsvakuum. Der 50-Jährige hat in dem Zusammenhang die bisher schwachen WM-Auftritte von Kapitän Uwe Gensheimer und Torwart Andreas Wolff kritisiert.

Der neuformierten DHB-Auswahl fehle es bei der Endrunde in Ägypten «an Führungskraft und -qualität, an der nötigen Organisation auf dem Feld, damit die Basics beherzigt werden», sagte Baur der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten».

Nach zwei Niederlagen gegen Ungarn (28:29) und Europameister Spanien (28:32) droht dem Team von Bundestrainer Alfred Gislason, das am 23. Januar (20.30 Uhr/ZDF) auf Brasilien trifft, das vorzeitige WM-Aus.

Enttäuscht zeigte sich Baur vor allem von Linksaußen Gensheimer, der im bisherigen Turnierverlauf nicht zu seiner Form gefunden hat. «Vielleicht ist es zu viel für ihn: ein wichtiger Spieler zu sein und Kapitän der Mannschaft. Seine Körpersprache erstaunt mich», sagte der Weltmeister von 2007. Der 34-Jährige vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen wirke «im Nationalteam nicht so aufrecht, nicht so selbstbewusst wie bei den Löwen», befand Baur.

Kritik äußerte der TV-Experte des ZDF auch an Wolff, der vor dem Turnier mit seiner öffentlichen Kritik am freiwilligen WM-Verzicht einiger Leistungsträger für Wirbel gesorgt hatte. «Wenn ich mich so aus dem Fenster lehne, dann muss ich auch meinen Job machen und Bälle halten», sagte Baur. Trotz erheblicher Abwehrprobleme seien die Torhüterleistungen beunruhigend: «Manchmal muss der Torwart auch der Abwehr helfen.»

Von