Reagiert gelassen auf die Kritik am Einsatz von Schiedsrichterinnen bei der Männer-WM: Maike Merz (M). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Die deutschen WM-Unparteiischen Maike Merz und Tanja Kuttler haben gelassen auf die Kritik des ehemaligen Handball-Nationalspielers Christian Schwarzer am Einsatz von Schiedsrichterinnen bei der Männer-WM reagiert.

«Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Das darf er natürlich auch tun. Ich glaube, mehr müssen wir dazu nicht sagen», sagte Merz in einem ARD-Interview.

Die beiden Schwestern sind seit vielen Jahren DHB-Eliteschiedsrichterinnen, pfeifen regelmäßig in der Männer-Bundesliga und sind nun erstmals auch bei einer Männer-WM dabei.

«Das Schöne ist, dass wir sowohl in der Bundesliga als auch international auf der Platte überhaupt keine Unterschiede wahrnehmen. Wir fühlen uns voll akzeptiert. Wir haben immer das Gefühl, dass wir einen guten Draht zu den Spielern und Trainern haben und dass es tatsächlich keine Rolle spielt, wer da gerade pfeift», meinte Kuttler. 

Das nehme sie im Liga-Alltag wahr, und so sei es auch bei ihrem ersten WM-Einsatz zwischen Kap Verde und Uruguay gewesen. «Der Handball zeigt, dass er im aktuellen Jahrhundert angekommen ist und gibt da allen die gleichen Chancen und Rechte. Das ist das, was wir empfinden», ergänzte Kuttler.

Ex-Weltmeister Schwarzer hatte im Podcast «Erhellendes von Blacky Schwarzer» gesagt: «Keine Ahnung, wie man da auf die Idee gekommen ist, Frauen bei den Männern pfeifen zu lassen.» Er ergänzte: «Ich hätte es nicht gemacht, weil die können bei den Frauen pfeifen, und die Männer pfeifen bei den Männern.»

Beim Männer-Turnier in Polen und Schweden sind derzeit mehrere weibliche Schiedsrichter-Teams im Einsatz. Es sei immer «schwieriger für uns, wenn Frauen pfeifen», meinte der Weltmeister von 2007 weiter. «Ich weiß es von vielen anderen, ob’s Trainerkollegen sind oder Spieler, die da auch nicht so ganz begeistert von sind», behauptete der 53-Jährige zudem.

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