Mit einem überragenden Niklas Landin zwischen den Pfosten hat der THW Kiel im Titelkampf der Handball-Bundesliga ein eindrucksvolles Statement gesetzt und sich zumindest nach Minuspunkten in die Pole Position gebracht.
Der Rekordmeister gewann das Topspiel gegen Tabellenführer Füchse Berlin mit 36:29 (17:15) und schob sich mit 38:8 Zählern auf Rang zwei hinter den Hauptstadt-Club (39:9), der ein Spiel mehr bestritten hat.
Das Titelrennen bleibt damit so eng wie seit vielen Jahren nicht mehr, denn auch der SC Magdeburg (37:9) nach einem ungefährdeten 41:29 (20:15) gegen den VfL Gummersbach und die SG Flensburg-Handewitt (35:11) dank eines 34:27 (17:13) über den TBV Lemgo mischen weiter kräftig mit. Auch die Rhein-Neckar Löwen (37:11) haben trotz des jüngsten Patzers gegen den HSV Hamburg noch Chancen.
THW dominiert Spitzenspiel
Am 24. Spieltag richteten sich alle Augen aber auf das Topspiel in Kiel, bei dem die Hausherren nur vier Tage nach dem beeindruckenden 41:28 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Dinamo Bukarest mit einer weiteren Handball-Gala ihre Titelambitionen eindrucksvoll untermauerten. «Respekt an Kiel. Die waren heute heiß», gratulierte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar dem Rivalen zum verdienten Sieg.
Vor 10.285 Zuschauern hatte Kiel in Eric Johansson (acht Tore) seinen besten Werfer. Für die Gäste traf Milos Vujovic sechsmal. Herausragender Mann auf dem Parkett war aber Kiels Torwart Niklas Landin. Mit 23 Paraden avancierte der dänische Weltmeister zum Matchwinner und stellte zugleich einen persönlichen Bundesligarekord auf.
Seiner eigenen Leistung maß er jedoch keine große Bedeutung zu. «Die Paraden sind schön. Aber am Ende zählen die Punkte gegen den Spitzenreiter. Wir sind überglücklich, dass wir so ein Spiel abliefern konnten», sagte Landin und ergänzte: «Es war ein richtiges Spitzenspiel und hat extrem Spaß gemacht. Wir haben solche Spiele, die in die richtige Richtung für uns laufen, vermisst.»
Die Berliner verzweifelten immer wieder am THW-Keeper und waren daher am Ende chancenlos. «Er ist zu einer überragenden Form aufgelaufen. Wenn der beste Torwart der Welt in solch einem Spiel seinen Rekord aufstellt, wird es natürlich eng», sagte Kretzschmar. Und Rückraumspieler Fabian Wiede räumte ein: «Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Leider war Landin wieder einmal eine Nummer zu groß für uns.»
300. Spiel für Flensburgs Coach Machulla
Keine Mühe hatte Meister Magdeburg gegen Gummersbach. Kay Smits war mit elf Toren wieder einmal bester Schütze im Team von Trainer Bennet Wiegert. Dessen Kollege Maik Machulla wurde in seinem 300. Spiel als Coach der SG Flensburg-Handewitt von seinen Schützlingen mit einem klaren Sieg gegen Lemgo beschenkt. Aaron Mensing glänzte als zehnfacher Torschütze.