Deutschlands Handballerinnen legten nach einem Krimi gegen Ungarn mit Happy End einen flotten Siegestanz auf das Parkett.
Dank des 25:24 (14:9) im dramatischen Gruppen-Endspiel nimmt die DHB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft nach einer makellosen Vorrunde 4:0 Punkte in die Hauptrunde mit und damit Kurs auf das Viertelfinale. «Es war ein Wechselbad der Gefühle», sagte Bundestrainer Henk Groener. «Wir hätten es nicht so spannend machen müssen, aber wir sind glücklich. Die Mannschaft hat bis zum Umfallen gekämpft und verdient gewonnen.»
In der Hauptrunde trifft die deutsche Mannschaft zum Auftakt am 8. Dezember auf die Republik Kongo. Weitere Gegner in der zweiten Turnierphase sind Dänemark und Südkorea. Beste Werferinnen im Duell mit Ungarn vor 850 Zuschauern in Llíria waren Julia Maidhof und Meike Schmelzer mit jeweils fünf Toren. «Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Mannschaft. Jeder hat für jeden gekämpft», sagte Schmelzer.
Viele vergebene Chance auf beiden Seiten
Die Partie begann wild. Beide Teams leisteten sich eine Reihe von Fehlern. Erst nach drei Minuten fiel das erste Tor im Spiel – Maidhof traf für die DHB-Frauen, die zuvor gegen Tschechien (31:21) und die Slowakei (36:22) zwei klare Siege gefeiert hatten. Die Ungarinnen benötigten sogar fast sieben Minuten für ihren ersten Treffer.
Die deutsche Mannschaft fand zuerst ihren Rhythmus und lag beim 6:3 mit drei Toren vorn. Doch Sicherheit in die Aktionen brachte das zunächst nicht. Vielmehr wurde Ungarn nach einer frühen Auszeit besser. Die deutschen Frauen gerieten nun öfter in Verlegenheit und Mitte der ersten Halbzeit erstmals in Rückstand (7:8/17.).
Davon ließ sich das DHB-Team jedoch ebenso wenig verunsichern wie von den vielen vergebenen Chancen. Immer wieder scheiterten die Groener-Schützlinge an Ungarns starker Torhüterin Blanka Biro – teilweise völlig freistehend. Zum Glück leistete sich auch der Rivale etliche Fehler. So kam es, dass beim Stand von 11:9 für die DHB-Auswahl fünf Minuten lang auf beiden Seiten kein Treffer fiel.
Dramatisch bis zum Ende
Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit fanden die deutschen Spielerinnen ihre Treffsicherheit wieder und nahmen eine Fünf-Tore-Führung mit in die Pause. Die schmolz nach dem Wechsel aber schnell dahin. Nur neun Minuten benötigte Ungarn, um zum 16:16 auszugleichen. Die Partie war wieder völlig offen.
Nun war es ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams weiter ein enorm hohes Tempo gingen. Auf deutscher Seite übernahm vor allem Emily Bölk, die beim ungarischen Meister Ferencvaros Budapest spielt, immer öfter Verantwortung und sorgte für Torgefahr aus dem Rückraum.
Auch in der Schlussphase blieb es dramatisch, weil sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Ungarn verkürzte in der letzten Minute auf 24:25, doch mit Glück rettete die DHB-Auswahl den knappen Vorsprung ins Ziel. «Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung abgerufen, auch in der Abwehr. In der zweiten Halbzeit waren wir zu hektisch», resümierte Groener.