Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert und der SCM empfangen im Topspiel die Füchse Berlin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ronny Hartmann/dpa)

Angelehnt an das Kinoplakat des Science-Fiction-Films Dune bewirbt die Handball-Bundesliga auf ihren sozialen Kanälen das Spitzenspiel zwischen den Füchsen Berlin und dem SC Magdeburg als prickelnden Blockbuster.

Genau wie auf dem Wüstenplaneten ist auch in Deutschlands Handballhallen ein Machtkampf entbrannt. Haupt-Protagonisten an diesem Sonntag (16.00 Uhr/Dyn/MDR/rbb) gibt es einige. Mathias Gidsel, Nils Lichtlein oder Felix Claar werden aber ganz besonders im Fokus stehen. 

Erster gegen Zweiter. Eine Riesen-Rivalität. So spannungsgeladen war das Ost-Derby wohl noch nie. Fällt die Vorentscheidung im Titelrennen oder erhöht Verfolger Magdeburg (38:6 Punkte) den Druck auf die Berliner (41:5)? Nach dem wichtigen Champions-League-Sieg gegen Ungarns Top-Team Telekom Veszprém HC und dem Einzug ins Viertelfinale empfangen die Elbestädter ihre Gäste mit breiter Brust. Respekt? Ja. Angst? Keinesfalls. 

Magdeburg «die stärkste Mannschaft der Welt»

Magdeburg ist in der laufenden Bundesliga-Saison eine absolute Macht in der heimischen Arena und konnte alle elf Spiele gewinnen. Gelingt auch Heimsieg Nummer zwölf, würde der SCM bis auf einen Zähler an die Tabellenspitze heranrücken – bei einem Spiel weniger. «Wir spielen zu Hause. Die Zuschauer werden die Halle zum Brennen bringen. Daher gewinnen wir», sagte Linksaußen Matthias Musche der «Sport Bild». Für die Zuschauer sei es ein «Extra-Kick», gegen den Erzrivalen zu gewinnen. 

Die Berliner könnten ihrerseits einen Riesenschritt in Richtung erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte machen, wissen aber um die Schwere der Aufgabe. «Magdeburg ist sicherlich das Maß aller Dinge in den letzten Jahren. Sie sind vielleicht die stärkste Mannschaft der Welt», lobte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar und forderte von seinen Spielern: «Du musst den Kampf annehmen». 

Magdeburg glänzt in der Königsklasse

Der ehemalige Nationalspieler erwartet «einen fantastischen Showdown» von besonderer Brisanz. «Da wird Druck sein, die Hütte wird ab der ersten Sekunde brennen. Sie hätten wahrscheinlich auch 30 000 Tickets verkaufen können. Du musst der Kulisse gewachsen sein», sagte der 51-Jährige, der einst mit Magdeburg die Champions League gewann, der Deutschen Presse-Agentur. Bei beiden Teams werden fast ausschließlich Nationalspieler auf dem Parkett stehen. 

Die Formkurve spricht für den SCM, das Team der Stunde. Ihre Königsklassen-Auftritte gegen Veszprém und den FC Barcelona beeindruckten. Die Mannschaft ist breiter besetzt, kann mehr Spieler von der Bank bringen. Das isländische Rückraum-Duo Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson trumpft immer stärker auf. «Ich merke schon seit Anfang der Woche, dass kein normales Spiel ansteht», sagte SCM-Coach Bennet Wiegert dem Portal «Handball-World». Doch sein Team ist gerüstet. 

Junge Wilde und erfahrene Weltstars

Mit nur einer Niederlage und drei Remis spielen die Berliner eine fast makellose Bundesliga-Saison. Ihr Etat ist nicht der höchste, das Füchse-Rudel ist im Konkurrenzvergleich recht klein. Und trotzdem hat sich die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert, die stark auf den eigenen Nachwuchs setzt, an die Spitze der Bundesliga geworfen. Viel hängt an den dänischen Weltstars Lasse Andersson und Mathias Gidsel. Sie bilden mit Abwehrchef Mijajlo Marsenic das Gerüst der abgezockten Berliner Handball-Truppe.

«Für mich ist Mathias Gidsel momentan der beste Spieler der Welt, aber Magdeburg ist die beste Mannschaft der Welt. Und Mathias Gidsel alleine wird dieses Spiel nicht gewinnen. Magdeburg wird sich sehr, sehr viel und gut mit ihm beschäftigen», sagte Kretzschmar und befand: «Du kannst dieses Spiel nicht auf einige wenige Spieler reduzieren. Wenngleich uns klar ist, dass große Spiele von großen Spielern entschieden werden».

Von Jordan Raza und Nicolas Sowa, dpa

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